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8. November 2024

Veranstaltungsreihe des Hamburgischen Architekturarchivs: Bauwende bereichern! Zukunft trifft Vergangenheit

 

Das Hamburgische Architekturarchiv der Hamburgischen Architektenkammer widmet sich seit 40 Jahren dem Erhalt und der Erforschung der Baukultur. Mit seinen Aktivitäten will es die Wirkungsfähigkeit der Sammlung als bebilderte und beschriebene Geschichte des modernen Bauens in Hamburg nach außen tragen. In dem neuen Format einer Veranstaltungsreihe laden wir unter dem Titel „Bauwende bereichern! Zukunft trifft Vergangenheit“ erstmalig Historiker und Historikerinnen ein, Ihre Forschungsaktivitäten in Beziehung zu aktuellen Diskursen der Bauwende zu setzen und mit Akteuren und Akteurinnen verschiedener Planungsbereiche zu diskutieren. Neun Themenfelder werden exemplarisch aus einer architektur- und stadtbaugeschichtlichen Perspektive vorgestellt und bilden den Ausgangspunkt für die anschließend moderierten Podiumsgespräche, bei denen wir über Innovationsgehalte, Wiederholbarkeiten oder Gründe von Fehlentwicklungen sprechen und sie in Beziehung zur gegenwärtigen Planungskultur setzen wollen. In dem es seinen umfangreichen baukulturellen Fundus für die aktuellen Debatten verfügbar macht, wird das Hamburgische Architekturarchiv mit dieser Reihe zu einer Plattform der Auseinandersetzung, der Verhandlung und des Lernens.

Das Programm:

Das Programm als Pdf

Montag, 02.12.2024
Wie voran? Mobilität in der Stadt
Vortrag: Prof. Dr. Jörn Düwel, HafenCity Universität Hamburg
im Gespräch mit: Dipl.-Ing. Konrad Rothfuchs, ARGUS Stadt und Verkehr, Hamburg
Moderation: Sabine Rheinhold, Journalistin und Moderatorin
Gestern wie heute macht der Individualverkehr einen wichtigen Teil der Gesamtmobilität aus und verlangt nach einem aktiven Verkehrsmanagement, das sich an die Bedürfnisse verschiedener Verkehrsteilnehmer*innen richtet. Welche Konflikte wurden um das Automobil in der Stadtbaugeschichte ausgetragen und welchen Einfluss haben sie heute auf neue Konzepte? Kann das Verständnis über die Gestaltung der Stadt von gestern ein Lösungsansatz für die Herausforderungen der Zukunft sein?

Mittwoch, 15.01.2025
Am richtigen Ende sparen: Einfaches und kostengünstiges Bauen
Vortrag: Dr. Claudia Quiring, Stadtmuseum Dresden
im Gespräch mit: Dipl.-Ing. Carsten Venus, Architekten Venus, Hamburg
Moderation: Claas Gefroi, Journalist, Redakteur und Pressesprecher der Hamburgischen Architektenkammer
Das „E“ beim neuen Gebäudetyp E stand in der anfänglichen Diskussion für „einfach“ oder „experimentell“ und soll heute vor allem die Komplexität der Konstruktionen, die Gebäudetechnik und damit die Baukosten senken. Gibt es dazu in der Geschichte Vorbilder, aus denen wir heute etwas lernen können? Welche Antworten finden sich im Gestern und Heute auf die zukünftigen Fragen nach den Bedingungen von einfachem, seriellem und vorgefertigtem Bauen auch im Sinne einer ästhetischen Gestalt?

Mittwoch, 12.02.2025
Gutes Wohnen für Alle? Vom sozialen und geförderten Wohnungsbau
Vortrag: Prof. Dr. Dirk Schubert, HafenCity Universität Hamburg, emer.
im Gespräch mit: Hans-Peter Boltres, Bezirksamt Hamburg Nord, Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Umwelt
Moderation: Sabine Rheinhold, Journalistin und Moderatorin
Seit wann gibt es eigentlich sozialen Wohnungsbau? Hat sich seitdem nur das „Wording“ oder auch die Wohnung, der Standard und das Umfeld geändert? Günstige Mietwohnungen brauchen Förderung. Sie hat auch Einfluss auf die Qualität und Gestaltung von Siedlung und Haus und die Zusammensetzung der unterschiedlichen Bewohnerinnen und Bewohner. Welche Erfahrungen aus der langjährigen Geschichte können wir für Zukunftserwartungen nutzbar machen?

Mittwoch, 12.03.2025
Hiergeblieben. Quartiersbildung und 15-Minuten-Stadt
Vortrag: Prof. Dr. Sonja Hnilica, TU Dresden
im Gespräch mit: Dipl.-Ing. Ingrid Spengler, spengler wiescholek Architektur Stadtplanung, Hamburg
Moderation: Sabine Rheinhold, Journalistin und Moderatorin
Quartiersbildung ist für das soziale Leben in der Stadt unerlässlich. Fehlt sie, haben Stadtteile und Siedlungen einen entscheidenden Mangel. Wie neu ist die Idee der 15-Minuten-Stadt? Ist sie heute wie gestern nur ein urbanes Idealbild, wenn es um städtebauliche Neuplanungen geht? Dichte in der Stadt ist gewollt und gleichzeitig kein neues Paradigma. Welche Herausforderung an die Planung stellt die Forderung nach einer engmaschigen Nutzungsvielfalt vor allem an den gestalteten Raum, wenn er den Imagemakel der „Urbanität durch Dichte“ in der Geschichte nicht wiederholen will?

Mittwoch, 02.04.2025
Der Raum als Pädagoge: Planungsaufgabe Bildungsbau
Vortrag: Dr. Ralf Lange, Kunsthistoriker und Publizist
im Gespräch mit: Dipl.-Ing. Nathalie Dudda, tun-architektur, Hamburg
Moderation: Claas Gefroi, Architekturkritiker und Redakteur, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hamburgischen Architektenkammer
Schulen sind Bildungsorte, deren Räume im besten Fall nach guten pädagogischen Kriterien entstanden sind. Dass diese sich im Laufe der letzten 150 Jahre wiederholt gewandelt haben, wissen wir alle. Nicht jede Schule ist neu. Was machen also die alten Konzepte mit der Atmosphäre, der Nutzungsfähigkeit und dem Leistungsvermögen unserer Kinder und wie waren sie ursprünglich gedacht? Entsprechen neue Schulen einer zeitgemäßen Pädagogik oder welchen Logiken folgen sie? Eine Spurensuche in der Geschichte verbindet sich mit Fragestellungen der Gegenwart.

Mittwoch, 23.04.2025
Bauen mit Verantwortung – Nachhaltige Planung
Vortrag: Prof. Dr. Ullrich Schwarz, HafenCity Universität Hamburg, emer.
im Gespräch mit: M. Sc. Tanja Jauernig, ADEPT, Kopenhagen und Hamburg
Moderation: Dipl.-Ing. Tina Unruh, stellvertretende Geschäftsführerin der Hamburgischen Architektenkammer, Geschäftsführerin der Hamburger Stiftung Baukultur (HSBK)
Anfang der 1980er Jahre war „Öko-Architektur“ eine der Antworten auf Fragen der Wachstumskrise. Passive Solarenergienutzung und Gründächer, Materialwahl und begrünte Wintergärten galten als alternativ und wenig ästhetisch. Und heute? Die Gründe für die Forderung nach nachhaltigem Bauen haben sich nicht verändert. Erfinden wir das Rad also gerade wieder neu? Die Ansprüche beschränken sich nicht nur auf die Architektur. Um die Ziele der Nachhaltigkeit zu erfüllen, braucht es auch eine städtebauliche Einbindung. Von energiesparender Architektur zur zirkulären Entwurfspraxis - alte Themen treffen auf neue Möglichkeiten.

Dienstag, 20.05.2025
Klimaressource und Klimaschutz: Hamburg als grüne und blaue Stadt
Vortrag: Dr.-Ing. Joachim Schnitter, Gartenhistoriker und Freiraumplaner
im Gespräch mit: Prof. Bart Brands, TH Ostwestfalen-Lippe,  Karres en Brands, Hilversum und Hamburg
Moderation: Prof. Olaf Bartels, IU Internationale Hochschule am Standort Hamburg
Öffentlich nutzbare Freiräume in der Stadt erfüllen unterschiedliche Funktionen. Immer sind sie geplant, werden von vielen genutzt und bedürfen einer Gestaltung. Eine klimaresiliente Stadt braucht Vegetation und Wasser. Welche Gründe und Vorstellungen haben Park-, Grün- und Wasserräume in Hamburg geprägt und wie wollen wir sie heute weiter nutzen und entwickeln? Bieten alte Siedlungsstrukturen Potentiale für eine grüne Transformation oder sind sie Konflikträume unterschiedlicher Interessen?

Mittwoch, 11.06.2025
Zentrum zur Disposition? Wandel der Innenstadt
Vortrag: Prof. Olaf Bartels, IU Internationale Hochschule am Standort Hamburg
im Gespräch mit: Prof. Dr.-Ing. Thomas Krüger, HafenCity Universität, Hamburg und Prof. Dr. Elke Pahl-Weber, TU Berlin, Innenstadtkoordinatorin der Stadt Hamburg (angefragt)
Moderation: Claas Gefroi, Journalist, Redakteur und Pressesprecher der Hamburgischen Architektenkammer
Verstehen wir unsere Innenstadt besser, wenn wir wissen, wie sie entstanden ist? Kann dieses Wissen dazu beitragen, die notwendigen Transformationsprozesse zu unterstützen? Was zu oder in eine Innenstadt gehört, bestimmt zwangsläufig auch ihre bauliche Gestalt. Ob dabei das Alte noch zu dem Neuen passt, ist auch eine Frage der multizentrischen Gesamtverteilung, der ökonomischen Rahmenbedingungen und städtischen Entwicklungsabsichten. Können gewachsene Strukturen zu neuen Ideenlandschaften werden?

Mittwoch, 02.07.2025
Weniger ist mehr: Bestandserhalt und Umbau
Vortrag: Prof. Dr. Markus Jager, Leibniz Universität Hannover
im Gespräch mit: Dipl.-Ing. Thomas Walter, ABTW Architekturbüro Thomas Walter, Hamburg und Dipl.-Ing. Nicolas Britsch, DFZ Architekten, Hamburg  und Prof. Dr. Frank Schmitz, Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches Seminar (angefragt)
Moderation: Dipl.-Ing. Kristina Sassenscheidt, Geschäftsführerin Denkmalverein Hamburg
Gebäude waren schon immer auf Langlebigkeit und Benutzbarkeit ausgerichtet. Nur da, wo das Material bedrohlich altert, Zerstörung stattfindet oder neue Nutzungen nach Veränderung fragen, entstehen über die Sanierung oder den Wiederaufbau hinaus Um- und Anbauten. Neue Architektursprachen treffen auf alte Substanzen und historische Bauten fordern von dem Entwurf des Neubaus eine Haltung. Was bedeutete Umbau vor hundert Jahren und welche Gestaltungsmöglichkeiten und Prämissen begleiteten ihn? Welche Zukunft hat unsere Vergangenheit?

Die Veranstaltungen werden von der HAK im Umfang von jeweils zwei Fortbildungsstunden als Fortbildungsveranstaltungen anerkannt.

Beginn:
Jeweils 18.00 Uhr

Ort:
Alle Veranstaltungen finden statt im
Design Zentrum Hamburg
Hongkongstraße 8
20457 Hamburg-Hafencity
Eingang Elbarkaden

Eintritt:
Der Eintritt ist frei

Die Veranstaltungsreihe findet statt mit freundlicher Unterstützung der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau und des Design Zentrums Hamburg.