Architektur und Schule
Die Initiative Architektur und Schule wurde im Frühjahr 2003 gegründet mit dem erklärten Ziel, Kindern und Jugendlichen bereits in der Schulausbildung Einblicke in die formalen und künstlerischen, wie auch in die sozialen und lebenspraktischen Aspekte von Architektur und Stadtplanung zu ermöglichen.
Warum Architektur und Schule?
Architektur ist lebenspraktisch. Sie wird täglich von allen benutzt, bildet den Handlungsrahmen für die meisten unserer Tätigkeiten. Wesentlich beeinflusst wird sie von gesellschaftlichen und kulturellen, wirtschaftlichen und politischen, landschaftlichen und klimatischen Faktoren. Architektur - definiert als gebaute Umwelt - berührt nachdrücklich alle unsere Lebensbereiche. Sie kombiniert Kunst, Kultur und Technologie und stellt einen faszinierenden und unschätzbaren Wert unseres baukulturellen Reichtums dar. Architektur ist ein exzellentes Medium für ein themenbezogenes, interdisziplinäres Unterrichten.
Seit der Gründung sind bereits über 200 Kooperationsprojekte zwischen Architekt*innen und Schulen von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe erfolgreich durchgeführt worden. Die Erfahrungen zeigen, dass sich grundsätzlich alle Schultypen und Altersstufen für die Beschäftigung mit dem Thema Architektur und gebauter Umwelt im Unterricht eignen.
Unsere Schwerpunkte:
Wahrnehmung schulen
In erster Linie wollen wir die Schüler*innen auf die gebaute Umwelt aufmerksam machen, sie ermuntern, das Alltägliche bewusster wahrzunehmen und zu reflektieren. Wir wollen mit der Projektarbeit im Klassenzimmer, auf der Straße, im Atelier, in der Werkstatt den Blick der Kinder und Jugendlichen öffnen; sie an die Dinge heranführen und Anregungen zur Selbsterkundung schaffen.
Grundkenntnisse vermitteln
Architektur erforschen, bedeutet zu verstehen, wie sie entsteht, wie Kräfte wirken, welche Wirkung Räume entfalten. Elementare Grundlagen und Fachvokabular wollen verstanden und angewendet werden. Sich mit Architektur auseinanderzusetzen, heißt auch zu begreifen, welche Entscheidungsprozesse nötig und welche Vielzahl an Personen und Fachdisziplinen daran beteiligt sind.
Auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereiten
Mit den kooperierenden Architekturprojekten wollen wir divergierendes Denken und problemlösendes Verhalten auch mit ungewöhnlichen Methoden fördern und einen Spielraum für assoziierendes, improvisierendes, spontanes, fantasievolles, flexibles und experimentelles Vorgehen eröffnen.
Selbsttätiges Tun stärken
Ein wesentlicher Baustein der Projektarbeit besteht in der Erstellung praktischer Arbeiten in Einzel- oder Teamarbeit. Sie setzen eine gedankliche und analytische Durchdringung des Themas voraus und finden in der Regel in zeichnerischen und modellhaften Entwürfen ihren Ausdruck. Sie können aber auch in Form von Film, Fotografie oder Rollenspiel artikuliert werden und in manchen Fällen sogar reale bauliche Umsetzungen erfahren.
Einblicke in Berufswelten schaffen
Ein Bürobesuch oder die Zusammenarbeit mit Architekt*innen im Unterricht eröffnet den Schüler*innen einen konkreten Zugriff auf das Arbeitsfeld der Berufstätigen und ermöglicht ihnen, sich handelnd eine eigene Position zu einem gewünschten Berufsfeld zu erarbeiten.